Ordinarium
Im Ordinarium der Stundenliturgie sind die Abläufe, feststehenden Teile und ergänzende Hinweise festgelegt. Hier können Sie sich das Ordinarium des jeweiligen Gebetsteils anschauen. Klicken Sie dazu auf die Überschriften.
Bitte vergessen Sie jedoch trotz der vielen Richtlinien nicht, dass das Tagzeitengebet "atmen" soll: ihren Alltag mit dem Geist Gottes füllen und Gott aus der Fülle des Lebens Ihren Lob und Dank zurückgeben. Finden Sie daher Ihre Form aus den vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Meditieren Sie, halten Sie Stille und schmecken Sie den Reichtum und die Nuancen der Worte.
INVITATORIUM
Das tägliche Stundengebet wird eröffnet durch eine Gebetseinladung (Invitatorium).
Das Invitatorium hat darum seinen Platz entweder vor der Lesehore oder vor dem Morgenlob der Laudes,
je nachdem, mit welcher der beiden Horen man den Tag beginnt.
Bei der Eröffnung bezeichnet man die Lippen mit dem kleinen Kreuzzeichen.
Eröffnung
VHerr, öffne meine Lippen.
RDamit mein Mund Dein Lob verkünde.
Psalm zum Invitatorium
Es folgt Psalm 95 (94) mit seiner jeweiligen Antiphon.
Beim Gebet in Gemeinschaft wird die Antiphon zunächst vorgetragen
und von allen wiederholt. Nach jeder Psalmstrophe wird sie wieder aufgenommen.
Beim Gebet des einzelnen braucht die Antiphon nicht wiederholt zu werden;
sie wird vor und nach dem Psalm gesprochen.
Anstelle von Psalm 95 (94) kann für das Invitatorium auch Psalm 100 (99), Psalm 67 (66) oder Psalm 24 (23) genommen werden. Kommt in diesem Fall der gewählte Psalm an anderer Stelle im Tagesoffizium vor, wird er dort durch den Psalm 95 (94) ersetzt.
Wenn das Invitatorium vor den Laudes steht, kann der Psalm mit seiner Antiphon wegfallen, sofern die Umstände dies nahelegen.
Auf den Psalm folgt der Hymnus der Lesehore bzw. der Laudes.
Psalm 95 (94)
Aufruf zum Lob des Herrn
Ermahnt einander jeden Tag, solange es noch heißt: heute! (Hebr 3,13)
Die Antiphon wird vorgetragen (und wiederholt).
1 | V | Kommt, laßt uns jubeln vor dem Herrn * |
und zujauchzen dem Fels unsres Heiles! | ||
2 | Laßt uns mit Lob seinem Angesicht nahen, * | |
vor ihm jauchzen mit Liedern! |
(Die Antiphon wird wiederholt).
3 | V | Denn der Herr ist ein großer Gott, * |
ein großer König über allen Göttern. | ||
4 | In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, * | |
sein sind die Gipfel der Berge. | ||
5 | Sein ist das Meer, das er gemacht hat, * | |
das trockene Land, das seine Hände gebildet. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
6 | V | Kommt, laßt uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, * |
laßt uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer! | ||
7ab | Denn er ist unser Gott, wir sind das Volk seiner Weide, * | |
die Herde, von seiner Hand geführt. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
7c | V | Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! |
8 | "Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, * | |
wie in der Wüste am Tag von Massa! | ||
9 | Dort haben eure Väter mich versucht, * | |
sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch mein Tun gesehen. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
10 | V | Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider, und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; * |
denn meine Wege kennen sie nicht. | ||
11 | Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: * | |
Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe." |
(Die Antiphon wird wiederholt).
V | Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | |
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
Psalm 100 (99)
Lobgesang beim Einzug in den Tempel
Der Erlöser heißt uns das Siegeslied singen. (Athanasius)
Die Antiphon wird vorgetragen (und wiederholt).
1 | V | Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde! |
2 | Dient dem Herrn mit Freude! * | |
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel! | ||
3 | Erkennt: Der Herr allein ist Gott. Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, * | |
sein Volk und die Herde seiner Weide. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
4 | V | Tretet mit Dank durch seine Tore ein! Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! * |
Dankt ihm, preist seinen Namen! | ||
5 | Denn der Herr ist gütig, ewig währt seine Huld, * | |
von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
V | Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | |
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
Psalm 67 (66)
Dank für Gottes Segen
Ihr sollt nun wissen: Den Heiden ist dieses Heil Gottes gesandt worden. (Apg 28,28a)
Die Antiphon wird vorgetragen (und wiederholt).
2 | V | Gott sei uns gnädig und segne uns! * |
Er lasse über uns sein Angesicht leuchten, | ||
3 | damit auf Erden sein Weg erkannt wird * | |
und unter allen Völkern sein Heil. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
4 | V | Die Völker sollen dir danken, o Gott, * |
danken sollen dir die Völker alle. | ||
5 | Die Nationen sollen sich freuen und jubeln. * | |
Denn du richtest den Erdkreis gerecht. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
V | Du richtest die Völker nach Recht * | |
und regierst die Nationen auf Erden. | ||
6 | Die Völker sollen dir danken, o Gott, * | |
danken sollen dir die Völker alle. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
7 | V | Das Land gab seinen Ertrag. * |
Es segne uns Gott, unser Gott! | ||
8 | Es segne uns Gott! * | |
Alle Welt fürchte und ehre ihn! |
(Die Antiphon wird wiederholt).
V | Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | |
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
Psalm 24 (23)
Der König der Herrlichkeit zieht ein in sein Heiligtum
Durch die leibliche Aufnahme wurden Christus die Tore des Himmels geöffnet. (Irenäus)
Die Antiphon wird vorgetragen (und wiederholt).
1 | V | Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, * |
der Erdkreis und seine Bewohner. | ||
2 | Denn er hat ihn auf Meere gegründet, * | |
ihn über Strömen befestigt. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
3 | V | Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, * |
wer darf stehn an seiner heiligen Stätte? | ||
4 | Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, * | |
der nicht betrügt und keinen Meineid schwört. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
5 | V | Er wird Segen empfangen vom Herrn * |
und Heil von Gott, seinem Helfer. | ||
6 | Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, * | |
die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
7 | V | Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; * |
denn es kommt der König der Herrlichkeit. | ||
8 | Wer ist der König der Herrlichkeit? * | |
Der Herr, stark und gewaltig, der Herr, mächtig im Kampf. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
9 | V | Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; * |
denn es kommt der König der Herrlichkeit. | ||
10 | Wer ist der König der Herrlichkeit? * | |
Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
V | Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | |
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
(Die Antiphon wird wiederholt).
LAUDES
Eröffnung
Während der Eröffnung und des Hymnus' steht man für gewöhnlich. Bei der Eröffnung bezeichnet man sich mit dem großen Kreuzzeichen.
V O Gott, komm mir zu Hilfe.
R Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Das Halleluja entfällt vom Aschermittwoch bis Karsamstag einschließlich.
Diese Eröffnung entfällt, wenn das Invitatorium unmittelbar vorausgeht.
Hymnus
Es folgt der entsprechende Hymnus wie er im Psalterium angegeben ist.
Man kann jedoch auch einen dem jeweiligen Offizium entsprechenden Hymnus frei auswählen. Beim Gebet in Gemeinschaft kann der Hymnus auch durch ein entsprechendes Kirchenlied ersetzt werden. Beides gilt auch dann, wenn ein eigener Hymnus im Offizium vorgesehen ist.
Gemäß altem Brauch wird beim Gebet in Gemeinschaft der Hymnus im Wechsel gesprochen oder gesungen, wobei die letzte Strophe (Doxologie) von allen gemeinsam gesprochen wird.
Psalmodie
Es folgt die Psalmodie; entsprechend der Gewohnheit sitzt man hierzu.
Die Psalmodie besteht aus einem Morgenpsalm, einem Canticum aus dem Alten Testament und einem Lobpsalm mit den jeweiligen Antiphonen.
Beim Gebet in Gemeinschaft wird üblicherweise die Antiphon vorgetragen und von allen wiederholt. Die Psalmen werden entweder im Wechsel, in einem Zug oder responsorial vorgetragen und schließen jeweils mit dem "Ehre sei dem Vater", mit Ausnahme des ersten Teils des Canticums der drei Jünglinge im Feuerofen (Dan 3) am 1. und 3. Sonntag des Psalteriums.
Schriftlesung
Es folgt eine Schriftlesung. An die Stelle des vorgesehenen Textes (Kurzlesung) kann, vor allem bei Feiern mit der Gemeinde, eine frei ausgewählte (längere) Lesung mit oder ohne Auslegung treten.
Responsorium / Antwortgesang
Auf die Lesung bzw. Auslegung kann eine kurze Stille folgen.
Schließlich folgt das Responsorium in der Art eines Responsorium breve. Das Responsum wird vorgetragen und sogleich von allen wiederholt. Es wird der Vers vorgetragen, auf den der zweite Teil des Responsums folgt. Darauf folgt das "Ehre sei dem Vater" ohne "Wie im Anfang", auf das das Responsum von allen folgt. Beim Gebet des einzelnen können die Wiederholungen entfallen.
Das Responsorium kann durch einen anderen Antwortgesang ersetzt werden oder - wenn die Umstände dies nahelegen - auch ganz entfallen.
Canticum aus dem Evangelium: Benedictus
Nun folgt das Canticum aus dem Evangelium (Benedictus) mit seiner jeweiligen Antiphon. Vom Benedictus bis zum Schluß steht man. Wird Weihrauch verwendet, wird während des Benedictus' der Altar inzensiert.
Es wird wie die Psalmen im Wechsel gesprochen oder gesungen. Singt man das Benedictus auf einen Psalmton, wird das Initium bei jedem Vers gesungen.
(g)
Benedictus Lk 1,68-79
Der Messias und sein Vorläufer
68 | Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! * | |
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen; | ||
69 | er hat uns einen starken Retter erweckt * | |
im Hause seines Knechtes David. | ||
70 | So hat er verheißen von alters her * | |
durch den Mund seiner heiligen Propheten. | ||
71 | Er hat uns errettet vor unseren Feinden * | |
und aus der Hand aller, die uns hassen; | ||
72 | er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet † und an seinen heiligen Bund gedacht, * | |
73 | an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat: | |
74 | er hat uns geschenkt, daß wir, aus Feindeshand befreit, † ihm furchtlos dienen | |
75 | in Heiligkeit und Gerechtigkeit * | |
vor seinem Angesicht all unsre Tage. | ||
76 | Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; † denn du wirst dem Herrn vorangehen * | |
und ihm den Weg bereiten. | ||
77 | Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken * | |
in der Vergebung der Sünden. | ||
78 | Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes * | |
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, | ||
79 | um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, * | |
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
Bitten
Auf das Benedictus folgen die Bitten für den Tag. Beim Gebet in Gemeinschaft werden
die Bitten mit einer kurzen Einladung eröffnet, die der Leiter vorträgt. Es wird ein gleichbleibendes
Responsum (R) vorgetragen, das die Gemeinschaft nach den einzelnen Bitten wiederholen kann. Für den
Vortrag der einzelnen Bitten gibt es folgende Möglichkeiten:
Entweder trägt der Priester oder Leiter die ganze Bitte vor und die Gemeinschaft antwortet mit dem
gleichbleibenden Responsum oder mit einer kurzen Stille;
oder aber es wird nur der erste Teil der Bitte vorgetragen und alle antworten mit dem zweiten Teil.
In die Reihe der Bitten können besondere Anliegen eingefügt werden.
Vater unser
Auf die letzte Bitte folgt das Vater unser; es wird von allen gemeinsam gesprochen oder gesungen. Ihm kann eine kurze Überleitung voraufgehen.
nach sehr altem Brauch:
Kyrie eleison.
Christe eleison.
Kyrie eleison.
oder:
Herr, erbarme dich (unser).
Christus, erbarme dich (unser).
Herr, erbarme dich (unser).
oder:
Lasst uns beten, wie der Herr uns gelehrt hat:
oder:
Mit der Bitte um das Kommen des Reiches Gottes laßt uns unser Gebet
fortsetzen (abschließen),
indem wir sprechen:
oder:
Lasst uns unseren Lobpreis und unsere Bitten bekräftigen mit den
Worten, die Christus selbst uns gelehrt hat:
oder:
Lasst uns beten, wie der Herr uns aufgetragen hat:
oder (an Christus):
Gedenke unser, Herr, wenn Du mit Deinem Reich kommst, und laß uns
heute beten, wie Du einst Deine Jünger gelehrt hast:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Oration
Unmittelbar auf die letzte Bitte des Vater unser folgt die Oration (ohne Gebetseinladung). Sie wird mit der großen Schlußformel abgeschlossen:
Wenn sie an den Vater gerichtet ist:
Darum bitten wir durch (ihn), Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Vater gerichtet ist,
zum Schluß aber der Sohn genannt wird:
Der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Sohn gerichtet ist:
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschest in alle Ewigkeit.
R Amen.
Abschluß
V | Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben. |
R | Amen. |
Wenn ein Priester der Feier vorsteht, grüßt und segnet er stattdessen die Gemeinde wie folgt:
V | Der Herr sei mit euch. |
R | Und mit deinem Geiste. |
V | Es segne euch der allmächtige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. |
R | Amen. |
Es kann auch ein Schlußsegen oder ein Segensgebet aus dem Meßbuch genommen werden.
Wenn die Gemeinde zu entlassen ist, geschieht dies mit folgenden Worten:
V | Gehet hin in Frieden. |
R | Dank sei Gott, dem Herrn. |
MITTLERE HOREN: TERZ - SEXT - NON
Eröffnung
Während der Eröffnung und des Hymnus' steht man für gewöhnlich. Bei der Eröffnung bezeichnet man sich mit dem großen Kreuzzeichen.
V
R
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Das Halleluja entfällt vom Aschermittwoch bis Karsamstag einschließlich.
Hymnus
Es folgt der entsprechende Hymnus wie er im Psalterium angegeben ist.
Man kann jedoch auch einen dem jeweiligen Offizium entsprechenden Hymnus frei auswählen. Beim Gebet in Gemeinschaft kann der Hymnus auch durch ein entsprechendes Kirchenlied ersetzt werden. Beides gilt auch dann, wenn ein eigener Hymnus im Offizium vorgesehen ist.
Gemäß altem Brauch wird beim Gebet in Gemeinschaft der Hymnus im Wechsel gesprochen oder gesungen, wobei die letzte Strophe (Doxologie) von allen gemeinsam gesprochen wird.
Psalmodie
Es folgt die Psalmodie; entsprechend der Gewohnheit sitzt man hierzu.
Das Stundenbuch bietet eine zweifache Psalmodie für die kleinen Horen an: die gewöhnliche Psalmodie und die Ergänzungspsalmodie.
Die gewöhnliche Psalmodie besteht aus drei Psalmen oder Psalmabschnitten mit den jeweiligen Antiphonen aus dem Psalterium.
Die Ergänzungspsalmodie besteht aus drei für alle Tage gleichbleibenden Psalmen, die den sogenannten Gradualpsalmen entnommen sind [Psalm 120 (121) bis 128 (129)]. Die Antiphon wird dem Proprium entnommen.
Wird nur eine der drei kleinen Horen gebetet, nimmt man die gewöhnliche Psalmodie, auch an Festen. Wird mehr als eine der drei kleinen Horen gebetet, nimmt man in einer die gewöhnliche Psalmodie, in den übrigen die entsprechende Ergänzungspsalmodie.
An Hochfesten nimmt man immer die Psalmen der Ergänzungspsalmodie. Fällt das Hochfest jedoch auf einen Sonntag, so nimmt man die Psalmen vom Sonntag der ersten Woche. Einige Hochfeste des Herrn haben jedoch eine eigene Psalmodie.
Beim Gebet in Gemeinschaft wird üblicherweise die Antiphon vorgetragen und von allen wiederholt. Die Psalmen werden entweder im Wechsel, in einem Zug oder responsorial vorgetragen und schließen jeweils mit dem "Ehre sei dem Vater".
Ergänzungspsalmodie
1. Reihe (Terz)
Psalm 120 (119) — Psalm 121 (120) — Psalm 122 (121)
2. Reihe (Sext)
Psalm 123 (122) — Psalm 124 (123) — Psalm 125 (124)
3. Reihe (Non)
Psalm 126 (125) — Psalm 127 (126) — Psalm 128 (127)
1. Reihe (Terz)
Sind eigene Antiphonen im Offizium angegeben, werden diese genommen. Fehlen eigene, so werden die hier angegebenen genommen.
1. Ant. Ich rief zum Herrn in meiner Not, und er hat mich erhört.
(g)
Psalm 120 (119)
Falsche Zungen
Geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet. (Röm 12,12)
1 | Ich rief zum Herrn in meiner Not * | |
und er hat mich erhört. | ||
2 | Herr, rette mein Leben vor Lügnern, * | |
rette es vor falschen Zungen! | ||
3 | Was soll er dir tun, was alles dir antun, * | |
Du falsche Zunge? | ||
4 | Scharfe Pfeile von Kriegerhand * | |
und glühende Ginsterkohlen dazu. | ||
5 | Weh mir, dass ich als Fremder in Meschech bin * | |
und bei den Zelten von Kedar wohnen muss! | ||
6 | Ich muss schon allzu lange wohnen * | |
bei Leuten, die den Frieden hassen. | ||
7 | Ich verhalte mich friedlich; * | |
doch ich brauche nur zu reden, dann suchen sie Hader und Streit. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
1. Ant. Ich rief zum Herrn in meiner Not, und er hat mich erhört.
2. Ant. Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit.
(g)
Psalm 121 (120)
Der Hüter Israels
Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr haben, und weder Sonnenglut noch sengende Hitze wird auf ihnen lasten (Offb 7,16)
1 | Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: * | |
Woher kommt mir Hilfe? | ||
2 | Meine Hilfe kommt vom Herrn, * | |
der Himmel und Erde gemacht hat. | ||
3 | Er läßt Deinen Fuß nicht wanken; * | |
er, der Dich behütet, schläft nicht. | ||
4 | Nein, der Hüter Israels * | |
schläft und schlummert nicht. | ||
5 | Der Herr ist Dein Hüter, der Herr gibt Dir Schatten; * | |
er steht Dir zur Seite. | ||
6 | Bei Tag wird Dir die Sonne nicht schaden * | |
noch der Mond in der Nacht. | ||
7 | Der Herr behüte Dich vor allem Bösen, * | |
er behüte Dein Leben. | ||
8 | Der Herr behüte Dich, wenn Du fortgehst und wiederkommst, * | |
von nun an bis in Ewigkeit. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
2. Ant. Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit.
3. Ant. Ich freue mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
(g)
Psalm 122 (121)
Wallfahrt nach Jerusalem
Ihr seid zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem. (Hebr 12,22)
1 | Ich freute mich, als man mir sagte: * | |
"Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern." | ||
2 | Schon stehen wir in Deinen Toren, Jerusalem: † | |
3 | Jerusalem, Du starke Stadt, * | |
Dicht gebaut und fest gefügt. | ||
4 | Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, † wie es Israel geboten ist, * | |
den Namen des Herrn zu preisen. | ||
5 | Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, * | |
die Throne des Hauses David. | ||
6 | Erbittet für Jerusalem Frieden! * | |
Wer Dich liebt, sei in Dir geborgen. | ||
7 | Friede wohne in Deinen Mauern, * | |
in Deinen Häusern Geborgenheit. | ||
8 | Wegen meiner Brüder und Freunde * | |
will ich sagen: In Dir sei Friede. | ||
9 | Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, * | |
will ich Dir Glück erflehen. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
3. Ant. Ich freue mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
2. Reihe (Sext)
Sind eigene Antiphonen im Offizium angegeben, werden diese genommen. Fehlen eigene, so werden die hier angegebenen genommen.
1. Ant. Der du hoch im Himmel thronst, Herr, sei uns gnädig.
(g)
Psalm 123 (122)
Zu Gott erhebe ich meine Augen
Die beiden Blinden riefen laut: Herr! Sohn Davids! Hab Erbarmen mit uns! (vgl. Mt 20,30)
1 | Ich erhebe meine Augen zu Dir, * | |
der Du hoch im Himmel thronst. | ||
2 | Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, * | |
wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, | ||
so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, * | ||
bis er uns gnädig ist. | ||
3 | Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig! * | |
Denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter, | ||
4 | übersatt ist unsre Seele von ihrem Spott, * | |
von der Verachtung der Stolzen. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
1. Ant. Der du hoch im Himmel thronst, Herr, sei uns gnädig.
2. Ant. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
(g)
Psalm 124 (125)
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn
Der Herr sagte zu Paulus: Fürchte Dich nicht! Denn ich bin mit Dir. (Apg 18,9.10)
1 | Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt * | |
- so soll Israel sagen -, | ||
2 | hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, * | |
als sich gegen uns Menschen erhoben, | ||
3 | dann hätten sie uns lebendig verschlungen, * | |
als gegen uns ihr Zorn entbrannt war. | ||
4 | Dann hätten die Wasser uns weggespült, * | |
hätte sich über uns ein Wildbach ergossen. | ||
5 | Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, * | |
die wilden und wogenden Wasser. | ||
6 | Gelobt sei der Herr, * | |
der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ. | ||
7 | Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen; * | |
das Netz ist zerrissen, und wir sind frei. | ||
8 | Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, * | |
der Himmel und Erde gemacht hat. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
2. Ant. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
3. Ant. Wie Berge Jerusalem rings umgeben, so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig.
(g)
Psalm 125 (124)
Gott wacht über sein Volk
Friede und Erbarmen komme über alle: sie sind das Israel Gottes. (Gal 6,16)
1 | Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, * | |
der niemals wankt, der ewig bleibt. | ||
2 | Wie Berge Jerusalem rings umgeben, * | |
so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig. | ||
3 | Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, * | |
damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift. | ||
4 | Herr, tu Gutes den Guten, * | |
den Menschen mit redlichem Herzen! | ||
5 | Doch wer auf krumme Wege abbiegt, † den jage, Herr, samt den Frevlern davon! * | |
Frieden über Israel! | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
3. Ant. Wie Berge Jerusalem rings umgeben, so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig.
3. Reihe (Non)
Sind eigene Antiphonen im Offizium angegeben, werden diese genommen. Fehlen eigene, so werden die hier angegebenen genommen.
1. Ant. Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich.
(g)
Psalm 126 (125)
Heimkehr aus der Gefangenschaft
Wir sind sicher, daß ihr mit uns nicht nur an den Leiden teilhabt, sondern auch am Trost. (2 Kor 1,7)
1 | Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, * | |
da waren wir alle wie Träumende. | ||
2 | Da war unser Mund voll Lachen * | |
und unsere Zunge voll Jubel. | ||
Da sagte man unter den andern Völkern: * | ||
"Der Herr hat an ihnen Großes getan." | ||
3 | Ja, Großes hat der Herr an uns getan. * | |
Da waren wir fröhlich. | ||
4 | Wende doch, Herr, unser Geschick, * | |
wie Du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. | ||
5 | Die mit Tränen säen, * | |
werden mit Jubel ernten. | ||
6 | Sie gehen hin unter Tränen * | |
und tragen den Samen zur Aussaat. | ||
Sie kommen wieder mit Jubel * | ||
und bringen ihre Garben ein. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
1. Ant. Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich.
2. Ant. Herr, erbaue uns das Haus und bewache die Stadt.
(g)
Psalm 127 (126)
Ohne Gott ist alles Mühen vergeblich
Ihr seid Gottes Bau. (1 Kor 3,9)
1 | Wenn nicht der Herr das Haus baut, * | |
müht sich jeder umsonst, der daran baut. | ||
Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, * | ||
wacht der Wächter umsonst. | ||
2 | Es ist umsonst, daß ihr früh aufsteht * | |
und euch spät erst niedersetzt, | ||
um das Brot der Mühsal zu essen; * | ||
denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf. | ||
3 | Kinder sind eine Gabe des Herrn, * | |
die Frucht des Leibes ist sein Geschenk. | ||
4 | Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, * | |
so sind Söhne aus den Jahren der Jugend. | ||
5 | Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat! * | |
Beim Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
2. Ant. Herr, erbaue uns das Haus und bewache die Stadt.
3. Ant. Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt und der auf seinen Wegen geht.
(g)
Psalm 128 (127)
Haussegen
"Es segne Dich der Herr vom Zion Herr", das heißt: von seiner Kirche aus. (Arnobius)
1 | Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt * | |
und der auf seinen Wegen geht! | ||
2 | Was Deine Hände erwarben, kannst Du genießen; * | |
wohl Dir, es wird Dir gut ergehn. | ||
3 | Wie ein fruchtbarer Weinstock ist Deine Frau * | |
drinnen in Deinem Haus. | ||
Wie junge ölbäume sind Deine Kinder * | ||
rings um Deinen Tisch. | ||
4 | So wird der Mann gesegnet, * | |
der den Herrn fürchtet und ehrt. | ||
5 | Es segne Dich der Herr vom Zion her. * | |
Du sollst Dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen | ||
6 | und die Kinder Deiner Kinder sehen. * | |
Frieden über Israel! | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
3. Ant. Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt und der auf seinen Wegen geht.
Schriftlesung
Es folgt eine Schriftlesung. An die Stelle des vorgesehenen Textes (Kurzlesung) kann, vor allem bei Feiern mit der Gemeinde, eine frei ausgewählte Lesung mit oder ohne Auslegung treten.
Versikel
Auf die Lesung bzw. Auslegung kann eine kurze Stille folgen. Schließlich folgt der Versikel.
Oration
Es folgt die Oration (mit Gebetseinladung):
Lasset uns beten. -
Sie wird mit der kleinen Schlußformel abgeschlossen:
Wenn sie an den Vater gerichtet ist:
Darum bitten wir durch (ihn), Christus,
unseren Herrn.
R Amen.
Wenn sie an den Vater gerichtet ist,
zum Schluß aber der Sohn genannt wird:
Der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Sohn gerichtet ist:
Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.
R Amen.
Abschluß
Den Abschluß bildet der Versikel. Er kann beim Gebet des einzelnen entfallen.
VSinget Lob und Preis.
RDank sei Gott, dem Herrn.
VESPER
Eröffnung
Während der Eröffnung und des Hymnus' steht man für gewöhnlich. Bei der Eröffnung bezeichnet man sich mit dem großen Kreuzzeichen.
V O Gott, komm mir zu Hilfe.
R Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Das Halleluja entfällt vom Aschermittwoch bis Karsamstag einschließlich.
Hymnus
Es folgt der entsprechende Hymnus wie er im Psalterium angegeben ist.
Man kann jedoch auch einen dem jeweiligen Offizium entsprechenden Hymnus frei auswählen. Beim Gebet in Gemeinschaft kann der Hymnus auch durch ein entsprechendes Kirchenlied ersetzt werden. Beides gilt auch dann, wenn ein eigener Hymnus im Offizium vorgesehen ist.
Gemäß altem Brauch wird beim Gebet in Gemeinschaft der Hymnus im Wechsel gesprochen oder gesungen, wobei die letzte Strophe (Doxologie) von allen gemeinsam gesprochen wird.
Psalmodie
Es folgt die Psalmodie; entsprechend der Gewohnheit sitzt man hierzu.
Die Psalmodie besteht aus zwei Psalmen und einem Canticum aus dem Neuen Testament aus den Briefen oder der Offenbarung mit den jeweiligen Antiphonen.
Beim Gebet in Gemeinschaft wird üblicherweise die Antiphon vorgetragen und von allen wiederholt. Die Psalmen werden entweder im Wechsel, in einem Zug oder responsorial vorgetragen und schließen jeweils mit dem "Ehre sei dem Vater".
Schriftlesung
Es folgt eine Schriftlesung. An die Stelle des vorgesehenen Textes (Kurzlesung) kann, vor allem bei Feiern mit der Gemeinde, eine frei ausgewählte Lesung mit oder ohne Auslegung treten.
Responsorium / Antwortgesang
Auf die Lesung bzw. Auslegung kann eine kurze Stille folgen.
Schließlich folgt das Responsorium in der Art eines Responsorium breve. Das Responsum wird vorgetragen und sogleich von allen wiederholt. Es wird der Vers vorgetragen, auf den der zweite Teil des Responsums folgt. Darauf folgt das "Ehre sei dem Vater" ohne "Wie im Anfang", auf das das Responsum von allen folgt. Beim Gebet des einzelnen können die Wiederholungen entfallen.
Das Responsorium kann durch einen anderen Antwortgesang ersetzt werden oder - wenn die Umstände dies nahelegen - auch ganz entfallen.
Canticum aus dem Evangelium: Magnificat
Nun folgt das Canticum aus dem Evangelium (Magnificat) mit seiner jeweiligen Antiphon. Vom Magnificat bis zum Schluß steht man. Wird Weihrauch verwendet, wird währenddessen der Altar inzensiert.
Es wird wie die Psalmen im Wechsel gesprochen oder gesungen. Singt man das Magnificat auf einen Psalmton, wird das Initium bei jedem Vers gesungen.
(g)
Magnificat Lk 1,46-55
Mein Geist jubelt über Gott
46 | Meine Seele preist die Größe des Herrn, * | |
47 | und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. | |
48 | Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. * | |
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter! | ||
49 | Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, * | |
und sein Name ist heilig. | ||
50 | Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht * | |
über alle, die ihn fürchten. | ||
51 | Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: * | |
er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; | ||
52 | er stürzt die Mächtigen vom Thron * | |
und erhöht die Niedrigen. | ||
53 | Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben * | |
und läßt die Reichen leer ausgehn. | ||
54 | Er nimmt sich seines Knechtes Israel an * | |
und denkt an sein Erbarmen, | ||
55 | das er unsern Vätern verheißen hat, * | |
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
Fürbitten
Auf das Magnificat folgen die Fürbitten. Beim Gebet in Gemeinschaft werden die Fürbitten
mit einer kurzen Einladung eröffnet, die der Leiter vorträgt. Es wird ein gleichbleibendes Responsum (R)
vorgetragen, das die Gemeinschaft nach den einzelnen Bitten wiederholen kann. Für den Vortrag der einzelnen
Fürbitten gibt es folgende Möglichkeiten:
Entweder trägt der Priester oder Leiter die ganze Fürbitte vor, und die Gemeinschaft antwortet mit dem
gleichbleibenden Responsum oder mit einer kurzen Stille;
oder aber es wird nur der erste Teil der Bitte vorgetragen und alle antworten mit dem zweiten Teil.
In die Reihe der Fürbitten können besondere Anliegen eingefügt werden.
Vater unser
Auf die letzte Bitte folgt das Vater unser; es wird von allen gemeinsam gesprochen oder gesungen. Ihm kann eine kurze Überleitung voraufgehen.
nach sehr altem Brauch:
Kyrie eleison.
Christe eleison.
Kyrie eleison.
oder:
Herr, erbarme dich (unser).
Christus, erbarme dich (unser).
Herr, erbarme dich (unser).
oder:
Lasst uns beten, wie der Herr uns gelehrt hat:
oder:
Mit der Bitte um das Kommen des Reiches Gottes laßt uns unser Gebet
fortsetzen (abschließen),
indem wir sprechen:
oder:
Lasst uns unseren Lobpreis und unsere Bitten bekräftigen mit den
Worten, die Christus selbst uns gelehrt hat:
oder:
Lasst uns beten, wie der Herr uns aufgetragen hat:
oder (an Christus):
Gedenke unser, Herr, wenn Du mit Deinem Reich kommst, und laß uns
heute beten, wie Du einst Deine Jünger gelehrt hast:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Oration
Unmittelbar auf die letzte Bitte des Vater unser folgt die Oration (ohne Gebetseinladung). Sie wird mit der großen Schlußformel abgeschlossen:
Wenn sie an den Vater gerichtet ist:
Darum bitten wir durch (ihn), Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Vater gerichtet ist,
zum Schluß aber der Sohn genannt wird:
Der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Sohn gerichtet ist:
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschest in alle Ewigkeit.
R Amen.
Abschluß
V | Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben. |
R | Amen. |
Wenn ein Priester der Feier vorsteht, grüßt und segnet er stattdessen die Gemeinde wie folgt:
V | Der Herr sei mit euch. |
R | Und mit deinem Geiste. |
V | Es segne euch der allmächtige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. |
R | Amen. |
Es kann auch ein Schlußsegen oder ein Segensgebet aus dem Meßbuch genommen werden.
Wenn die Gemeinde zu entlassen ist, geschieht dies
mit folgenden Worten:
V | Gehet hin in Frieden. |
R | Dank sei Gott, dem Herrn. |
Wird die Vesper in Gemeinschaft gefeiert, die Komplet jedoch nicht, empfiehlt es sich, statt der Komplet die Vesper mit der Marianischen Antiphon zu beschließen.
KOMPLET
Eröffnung
Während der Eröffnung und des Hymnus' steht man für gewöhnlich. Bei der Eröffnung bezeichnet man sich mit dem großen Kreuzzeichen.
V O Gott, komm mir zu Hilfe.
R Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Das Halleluja entfällt vom Aschermittwoch bis Karsamstag einschließlich.
Gewissenserforschung
An dieser Stelle wird eine Gewissenserforschung empfohlen. Sie kann - vor allem beim Gebet in Gemeinschaft - in der Form des allgemeinen Schuldbekenntnisses der Messe erfolgen.
Form A
Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und
Schwestern, dass; ich Gutes unterlassen und Böes getan habe
ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken -
(alle schlagen an die Brust) durch
meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.
Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und
Heiligen und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten
bei Gott, unserem Herrn.
V | Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. |
A | Amen. |
oder:
Form B | |
V | Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich. |
R | Denn wir haben vor dir gesündigt. |
V | Erweise, Herr, uns deine Huld. |
R | Und gewähre uns dein Heil. |
V | Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden gewähre uns der allmächtige und barmherzige Herr. |
A | Amen. |
Form C | |
V | Herr Jesus Christus, du bist vom Vater gesandt, zu heilen, was verwundet ist: Kyrie eleison. |
R | Kyrie eleison. |
V | Du bist gekommen, die Sünder zu berufen: Christe eleison. |
R | Christe eleison. |
V | Du bist zum Vater heimgekehrt, um für uns einzutreten: Kyrie eleison. |
R | Kyrie eleison. |
V | Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. |
A | Amen. |
Hymnus
Es folgt der entsprechende Hymnus wie er im Psalterium angegeben ist.
Man kann jedoch auch einen dem jeweiligen Offizium entsprechenden Hymnus frei auswählen. Beim Gebet in Gemeinschaft kann der Hymnus auch durch ein entsprechendes Kirchenlied ersetzt werden. Beides gilt auch dann, wenn ein eigener Hymnus im Offizium vorgesehen ist.
Gemäß altem Brauch wird beim Gebet in Gemeinschaft der Hymnus im Wechsel gesprochen oder gesungen, wobei die letzte Strophe (Doxologie) von allen gemeinsam gesprochen wird.
Psalmodie
Es folgt die Psalmodie; entsprechend der Gewohnheit sitzt man hierzu.
Beim Gebet in Gemeinschaft wird üblicherweise die Antiphon vorgetragen und von allen wiederholt. Die Psalmen werden entweder im Wechsel, in einem Zug oder responsorial vorgetragen und schließen jeweils mit dem "Ehre sei dem Vater".
In der Osterzeit:
Ant. Halleluja, halleluja, halleluja.
Schriftlesung
Es folgt eine Schriftlesung. An die Stelle des vorgesehenen Textes (Kurzlesung) kann, vor allem bei Feiern mit der Gemeinde, eine frei ausgewählte Lesung mit oder ohne Auslegung treten.
Responsorium
Auf die Lesung bzw. Auslegung kann eine kurze Stille folgen.
Schließlich folgt das Responsorium in der Art eines Responsorium breve. Das Responsum wird vorgetragen und sogleich von allen wiederholt. Es wird der Vers vorgetragen, auf den der zweite Teil des Responsums folgt. Darauf folgt das "Ehre sei dem Vater" ohne "Wie im Anfang", auf das das Responsum von allen folgt. Beim Gebet des einzelnen können die Wiederholungen entfallen.
Das Responsorium kann durch einen anderen Antwortgesang ersetzt werden oder - wenn die Umstände dies nahelegen - auch ganz entfallen.
außerhalb der Osterzeit:
R Herr, auf Dich vertraue ich, * in deine Hände lege ich mein Leben. − R
V Laß leuchten über Deinem Knecht Dein Antlitz, hilf mir in Deiner Güte. * In deine Hände lege ich mein Leben.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. − R
in der Osterzeit:
R Herr, auf Dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben. * Halleluja, halleluja. − R
V Laß leuchten über Deinem Knecht Dein Antlitz, hilf mir in Deiner Güte. * Halleluja, halleluja.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. − R
Canticum aus dem Evangelium: Nunc dimittis
Darauf folgt das Canticum aus dem Evangelium (Nunc dimittis) mit seiner Antiphon. Vom Nunc dimittis bis zum Schluß steht man.
Es wird wie die Psalmen im Wechsel gesprochen oder gesungen. Singt man das Nunc dimittis auf einen Psalmton, wird das Initium bei jedem Vers gesungen.
Ant. Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,
wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen in seinem Frieden.
(in der Osterzeit: Halleluja.)
(g)
Nunc dimittis Lk 2,29-32
Christus, Licht der Völker
und Herrlichkeit Israels
29 | Nun läßt Du, Herr, Deinen Knecht, * | |
wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden. | ||
30 | Denn meine Augen haben das Heil gesehen, * | |
31 | das Du vor allen Völkern bereitet hast, | |
32 | ein Licht, das die Heiden erleuchtet, * | |
und Herrlichkeit für Dein Volk Israel. | ||
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * | ||
und dem Heiligen Geist. | ||
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * | ||
und in Ewigkeit. Amen. |
Ant. Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,
wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen in seinem Frieden.
(in der Osterzeit: Halleluja.)
Oration
Unmittelbar auf das Canticum folgt die Oration (mit
Gebetseinladung):
Lasset uns beten. -
Die Oration wird mit der kurzen Schlußformel abgeschlossen:
Wenn sie an den Vater gerichtet ist:
Darum bitten wir durch (ihn,) Christus, unseren Herrn.
R Amen.
Wenn sie an den Vater gerichtet ist,
zum Schluß aber der Sohn genannt wird:
Der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Sohn gerichtet ist:
Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.
R Amen.
Segensspruch
Es folgt immer der Segensspruch:
V | Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende gewähre uns der allmächtige Herr. |
R | Amen. |
Marianische Antiphon
Die Komplet schließt für gewöhnlich mit einer Marianischen Antiphon.
Wird die Vesper in Gemeinschaft gefeiert, die Komplet jedoch nicht, empfiehlt es sich, statt der Komplet die Vesper mit der Marianischen Antiphon zu beschließen.
Alma redemptoris mater
Erhabne Mutter des Erlösers,
du allezeit offne Pforte des Himmels
und Stern des Meeres,
komm, hilf deinem Volke,
das sich müht, vom Falle aufzustehn.
Du hast geboren, der Natur zum Staunen,
deinen heiligen Schöpfer.
Unversehrte Jungfrau,
die du aus Gabriels Munde
nahmst das selige Ave,
o erbarme dich der Sünder.
Ave Regina caelorum
Ave, du Himmelskönigin,
ave, der Engel Herrscherin.
Wurzel, der das Heil entsprossen,
Tür, die uns das Licht erschlossen:
Freu dich, Jungfrau, voll der Ehre,
über allen Seligen Hehre,
sei gegrüßt, des Himmels Krone,
bitt für uns bei deinem Sohne.
Salve Regina
Sei gegrüßt, o Königin,
Mutter der Barmherzigkeit;
unser Leben, unsere Wonne
und unsre Hoffnung, sei gegrüßt!
Zu Dir rufen wir verbannte Kinder Evas;
zu Dir seufzen wir
trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.
Wohlan denn, unsre Fürsprecherin,
wende Deine barmherzigen Augen uns zu
und nach diesem Elend zeige uns Jesus,
die gebenedeite Frucht Deines Leibes!
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!
Sub tuum praesidium
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir,
o heilige Gottesgebärerin;
verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,
o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau,
unsere Frau, unsere Mittlerin,
unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns vor deinem Sohne.
Regina caeli (nur in der Osterzeit)
O Himmelskönigin, frohlocke. Halleluja.
Denn er, den du zu tragen würdig warst, halleluja,
ist erstanden, wie er sagte, halleluja.
Bitt Gott für uns, Maria. Halleluja.
Ave Maria
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
(Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.)
LESEHORE
Eröffnung
Während der Eröffnung und des Hymnus' steht man für gewöhnlich. Bei der Eröffnung bezeichnet man sich mit dem großen Kreuzzeichen.
V O Gott, komm mir zu Hilfe.
R Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Das Halleluja entfällt vom Aschermittwoch bis Karsamstag einschließlich.
Diese Eröffnung entfällt, wenn das Invitatorium unmittelbar vorausgeht.
Hymnus
Es folgt der entsprechende Hymnus wie er im Psalterium angegeben ist. Das Psalterium sieht zwei Reihen vor: Den erste Hymnus ("In der Nacht oder am frühen Morgen") nimmt man, wenn man an der Lesehore als nächtliches Gebet oder als Vigil festhält. Den zweiten Hymnus ("Am Tag") nimmt man, wenn man die Lesehore tagsüber betet.
Man kann jedoch auch einen dem jeweiligen Offizium entsprechenden Hymnus frei auswählen. Beim Gebet in Gemeinschaft kann der Hymnus auch durch ein entsprechendes Kirchenlied ersetzt werden. Beides gilt auch dann, wenn ein eigener Hymnus im Offizium vorgesehen ist.
Gemäß altem Brauch wird beim Gebet in Gemeinschaft der Hymnus im Wechsel gesprochen oder gesungen, wobei die letzte Strophe (Doxologie) von allen gemeinsam gesprochen wird.
Psalmodie
Es folgt die Psalmodie; entsprechend der Gewohnheit sitzt man hierzu.
Sie besteht aus drei Psalmen oder Psalmabschnitten mit den jeweiligen Antiphonen aus dem Psalterium.
Beim Gebet in Gemeinschaft wird üblicherweise die Antiphon vorgetragen und von allen wiederholt. Die Psalmen werden entweder im Wechsel, in einem Zug oder responsorial vorgetragen und schließen jeweils mit dem "Ehre sei dem Vater".
Versikel
Auf die Psalmodie folgt der Versikel. Er leitet das Gebet von der Psalmodie zum Hören der Lesungen über. Neben den vorgesehenen Versikel gibt es auch Versikel zur Auswahl.
1. Lesung
Die Lesehore hat zwei Lesungen: Die erste Lesung ist eine Schriftperikope.
1. Responsorium
Der 1. Lesung folgt ein zugehöriges Responsorium. Die vorgesehenen Responsorien können durch Auswahlresponsorien oder einen anderen Antwortgesang ersetzt werden oder - wenn die Umstände dies nahelegen - auch ganz entfallen.
2. Lesung
Die zweite Lesung ist an Hochfesten, Festen und Gedenktagen eine hagiographische Lesung. In den übrigen Offizien ist die zweite Lesung den Werken der Väter oder anderer kirchlicher Schriftsteller entnommen.
2. Responsorium
Auch der zweiten Lesung folgt ein zugehöriges Responsorium. Die vorgesehenen Responsorien können durch Auswahlresponsorien oder einen anderen Antwortgesang ersetzt werden oder - wenn die Umstände dies nahelegen - auch ganz entfallen.
Erweiterung zur Vigil
Will man vor Hochfesten oder Sonntagen die Lesehore zur Vigil erweitern, folgen an dieser Stelle drei Canctica aus dem Alten Testament mit ihren jeweiligen Antiphonen.
Anschließend folgt das Evangelium und ggf. eine Homilie.
Te Deum
An Hochfesten und Festen, an Sonntagen außerhalb der Fastenzeit sowie in der Osteroktav folgt an dieser Stelle das Te Deum. Der letzte Teil (Bitten) kann, wenn es angebracht erscheint, entfallen.
Dich, Gott, loben wir, Dich, Herr, preisen wir.
Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.
Dir rufen die Engel alle,
Dir Himmel und Mächte ingesamt,
die Kerubim Dir und die Serafim
mit niemals endender Stimme zu:
Heilig, heilig, heilig
der Herr, der Gott der Scharen!
Voll sind Himmel und Erde
von Deiner hohen Herrlichkeit.
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;
Dich der Propheten lobwürdige Zahl;
Dich der Märtyrer leuchtendes Heer;
Dich preist über das Erdenrund
die heilige Kirche;
Dich, den Vater unermeßbarer Majestät;
Deinen wahren und einzigen Sohn;
und den Heiligen Fürsprecher Geist.
Du König der Herrlichkeit, Christus.
Du bist des Vaters allewiger Sohn.
Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht,
bist Mensch geworden,
den Menschen zu befreien.
Du hast bezwungen des Todes Stachel
und denen, die glauben,
die Reiche der Himmel aufgetan.
Du sitzest zur Rechten Gottes
in Deines Vaters Herrlichkeit.
Als Richter, so glauben wir,
kehrst Du einst wieder.
Dich bitten wir denn,
komm Deinen Dienern zu Hilfe,
die Du erlöst mit kostbarem Blut.
In der ewigen Herrlichkeit
zähle uns Deinen Heiligen zu.
[Rette Dein Volk, o Herr, und segne Dein Erbe;
und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.
An jedem Tag benedeien wir Dich
und loben in Ewigkeit Deinen Namen,
ja in der ewigen Ewigkeit.
In Gnaden wollest Du, Herr,
an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.
Erbarme Dich unser, o Herr, erbarme Dich unser.
Laß über uns Dein Erbarmen geschehn,
wie wir gehofft auf Dich.
Auf Dich, o Herr,
habe ich meine Hoffnung gesetzt.
In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.]
Oration
Es folgt die Oration (mit Gebetseinladung):
Lasset uns beten. -
Sie wird mit der großen Schlußformel abgeschlossen:
Wenn sie an den Vater gerichtet ist:
Darum bitten wir durch (ihn), Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Vater gerichtet ist,
zum Schluß aber der Sohn genannt wird:
Der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R Amen.
Wenn sie an den Sohn gerichtet ist:
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschest in alle Ewigkeit.
R Amen.
Abschluss
Den Abschluß bildet der Versikel. Er kann beim Gebet des einzelnen entfallen.
VSinget Lob und Preis.
RDank sei Gott, dem Herrn.